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Während der Corona-Pandemie konnte ein zunehmendes Misstrauen gegenüber der Bundesregierung, Politik im Allgemeinen und staatliche Institutionen in Deutschland beobachtet werden. Gefühle des Kontrollverlusts und finanzielle Unsicherheit führten dazu, dass weltweit vielzählige Verschwörungsmythen in Umlauf kamen. Diese bedien(t)en sich oft alter, antisemitischer Narrative und Codes.

Weitere verunsichernde globale Ereignisse wie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie die Inflation stärken Stimmen, die sich für ein nationales „Wir“ einsetzen, das sich in Abgrenzung zu als anders und fremd empfundenen Menschengruppen beschreibt und sich nicht davor scheut, dieses „Wir“ gegen die „Anderen“ mit gewaltsamen Mitteln zu „verteidigen“. Dies zeigte zuletzt der Anschlag auf eine Synagoge in Halle im Jahr 2019 durch einen rassistisch und antisemitisch eingestellten Täter.

Die hohe Popularität sozialer Medien, insbesondere unter Jugendlichen, stellt in diesem Kontext insofern ein Problem dar, als dass antisemitische Verschwörungsideologien im Digitalen schnell, anonym und ungefiltert verbreitet werden können.

Vor diesem Hintergrund ist es unerlässlich, gerade junge Menschen dazu zu befähigen, antisemitische Narrative zu erkennen, ihnen ein komplexeres Weltbild zu vermitteln sowie ihr Grundverständnis eines Zusammenlebens auf Basis des Grundgesetzes zu festigen.