Der didaktische Schlüssel unserer Projekttage gegen Antisemitismus ist der Perspektivwechsel. Wenn Menschen bereit sind, die Blickwinkel der Anderen einzunehmen, öffnen sie sich für ein empathisches und tolerantes Verhalten.
Perspektivwechsel I: Jüdisch leben – ein Gespräch mit jüdischen Menschen
Wir gehen auf Entdeckungsreise, was das Judentum ausmacht – worin der Glaube und jüdische Lebenswelten bestehen. In Kooperation mit dem Projekt „Meet a Jew“ vom Zentralrat der Juden laden wir zwei jüdische Mitmenschen zu einem Gespräch ein, was es bedeutet, in Berlin jüdisch zu leben. Welche Bräuche gibt es und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es im Vergleich zu nicht-jüdischen Menschen? Welche Bedeutung hat die Geschichte auf die eigene Identität und was bedeuten die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten für jüdisches Leben in Berlin?
Perspektivwechsel II: Ansichten zum Nahostkonflikt
Das Gebiet Palästina blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück. Vor über zwei Jahrtausenden vertrieben, kehrten insbesondere im 20. Jahrhundert Millionen von Jüdinnen und Juden zurück. Nach der Gründung des Staates Israels im Jahr 1948 kam es jedoch zu zahlreichen Kriegen mit Nachbarstaaten und Konflikten mit den dort lebenden palästinensischen Mitmenschen.
Insbesondere die Debatte um die Zwei-Staaten-Lösung – mit einem Staat Israel und einem Staat Palästina – sowie die von Israel betriebene Siedlungspolitik löst vor Ort, aber auch international heftige Kontroversen aus. Wir wollen die verschiedenen Perspektiven beleuchten und verstehen. Dabei wird deutlich, dass das Judentum nicht mit der Unterstützung konkreter Politiken des Staats Israels gleichgesetzt werden sollte.
Perspektivwechsel III: Kurzinszenierungen zum erfolgreichen Umgang mit Antisemitismus
Wer etwas selbst erlebt hat, vergisst das nicht so schnell. Deswegen führen wir kurze Theaterdarbietungen dazu auf, wie wir schlagfertig auf antisemitische Diskriminierungen reagieren können. Wir überlegen fiktive antisemitische Vorfälle mit einer positiven Wende, die in Tagebuch-Einträgen kritisch reflektiert werden. Anschließend besprechen wir die dargestellte Situation und überlegen, wie wir uns künftig erfolgreich gegen Antisemitismus einsetzen können.