Erinnerungen an dunkle Zeiten…

Ein Tagebucheintrag der 12. Klasse der Martin-Buber-Oberschule (Workshop am 1.-2. Juli 2024)


Hinweis: Die folgenden Tagebucheinträge und Szenen basieren auf einem fiktiven Szenario. Die Schüler*innen hatten die Aufgabe, darüber zu reflektieren und aufzuzeigen, wie ein erfolgreicher Umgang mit einem antisemitischen Vorfall aussehen kann.



Wie sich die Szene abgespielt hat…

 Handelnde Personen:  

  • Zeugin – alte Dame  
  • Täter  
  • Polizistin  

Eine ältere Dame geht morgens zur Bäckerei und wird Zeugin eines antisemitischen Vorfalls. Ein vermummter Junge ist dabei ein Graffiti zu machen, welches antisemitische Äußerungen enthält.

Zeugin: Das geht doch nicht! Das ist Antisemitismus, Leute!

Die Zeugin fotografiert die Tat mit ihrem Handy, geht zur Polizei und meldet den Vorfall.

Zeugin: Hallo, Frau Beamtin, ich bin extrem geschockt und zwar hat die Jugend heute wieder etwas verbrochen. Dieser Junge hat Beleidigungen gegenüber Juden an diese Wand geschmiert und Sie müssen etwas dagegen tun, ich bitte Sie darum!

Polizistin: Die Polizei übernimmt das.

Zeugin: Danke sehr!

Die Polizistin macht sich auf die Suche und der Täter wird gefasst.

Polizistin: Du! Halt! So, und schon wieder jemanden geschnappt. Wir haben den Täter nun überführt…


Liebes Tagebuch,

heute wollte ich Brötchen holen und da sehe ich plötzlich einen Jungen, der „Scheiß Juden“ an die Wand unserer Bäckerei geschrieben hat. Ich habe sofort mein Handy rausgeholt und ein Bild gemacht. Die Jugend von heute schockiert mich. Dafür finde ich keine Worte mehr. Nicht einmal Appetit auf mein Sonntagsbrötchen hatte ich mehr.

Zum Glück konnte mich die junge Polizistin mit ihrem Engagement retten. Ich habe mich wieder so gefühlt, als wäre ich wieder 8 Jahre alt, so wie als meine Freundin Lieselotte das Land wegen den Nazis verlassen musste. Das darf sich nicht wiederholen. Nach diesem Schreck bin ich froh, dass der Täter gefasst wurde.


Redaktion: LV/nrw